Einführung

Einleitung – Zur Idee des Glossars

Am Anfang des GRA-Glossars stand die Idee, ein inhaltlich fundiertes Nachschlagewerk für historisch belastete Begriffe zu erstellen, welches über den Hintergrund gewisser Wörter informiert – ein Projekt, das in dieser Form in der Schweiz neuartig war.

Es handelt sich dabei nicht um «verbotene» Begriffe, sondern um ein Werk zum Nachlesen über den Hintergrund von Begriffen mit belasteter Vergangenheit. Das Glossar richtet sich an Journalistinnen und Journalisten, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Studierende, Politikerinnen und Politiker und (historisch) interessierte Menschen. Viele auch gut ausgebildete Menschen sind sich teilweise der historischen Last einiger Begriffe nicht bewusst. Es gibt Wörter, die aufgrund der historischen Konnotation aufwühlen oder sogar verletzend wirken können. Leider hat die Geschichte wiederholt vor Augen geführt, dass Sprache, wenn gezielt so eingesetzt, gravierende Folgen haben kann.

Dieses Glossar bezweckt die Auseinandersetzung mit solch belasteten Begriffen und die Sensibilisierung für deren Hintergrund.

Wissen Sie beispielsweise, woher der Begriff «Mohrenkopf» ursprünglich stammt? Oder wofür der Begriff «Sonderbehandlung» in Nazi-Deutschland verwendet wurde? Oder wussten Sie, dass der Begriff «Jedem das Seine» auf dem Eingang des Konzentrationslagers Buchenwald als Schriftzug über den Torgittern stand und zur Verhöhnung der Häftlinge gedacht war?

 

Entstehung

Initiiert wurde das Glossar durch den heutigen Ehrenpräsidenten der GRA, Dr. Ronnie Bernheim. Es entstand im Jahr 2010 und wird seither stetig weiterentwickelt und überarbeitet.

Folgende Personen waren an der Entstehung des Glossars beteiligt und arbeiten z.T. noch heute daran:

Prof. Dr. Kurt Imhof (1956–2015), ehemaliger Ordinarius für Soziologie und Publizistikwissenschaft an der Universität Zürich, half zu Beginn des Projektes, mit seinen wertvollen Inputs wichtige Bahnen zu legen. Mit dem klaren Auftrag, das GRA-Glossar nicht nur inhaltlich einwandfrei, sondern auch mit der gebotenen Kürze treffend zu formulieren, machten sich später der Jurist und langjährige Journalist Daniel Suter (1949–2016) und die Historikerin Shelley Berlowitz ans Werk. Seit Anfang an und bis heute verfassen ausserdem Prof. Dr. phil. Erik Petry, stellvertretender Leiter des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel, zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls die Glossar-Begriffe. Vor Veröffentlichung werden die Texte seitens der GRA und gegebenenfalls von weiteren Fachleuten kritisch gegengelesen.

 

© GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, 2019

 

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